Schattenwurf

Was ist Schattenwurf (Shadow Flicker)?

Schattenwurf durch Windenergieanlagen entsteht, wenn die rotierenden Rotorblätter bei direktem Sonnenschein periodisch Licht und Schatten wechseln lassen. Anders als der statische Schatten von Gebäuden verursacht dieser „bewegte Schatten“ auffällige Helligkeitsschwankungen am Immissionsort.


Physikalische Grundlagen

  • Mechanismus: Bei klarem Himmel werfen die Rotorblätter einen schmalen, drehenden Schatten. Die Frequenz entspricht der Rotordrehzahl (bis ~20 Umdrehungen/Minute pro Blatt), was für die Augen trotz Wechsel nicht gesundheitlich bedenklich ist.
  • Betroffener Bereich: Abhängig von Turmhöhe, Rotordurchmesser, Immissionspunkt und Sonnenstand. In Deutschland ist der Bereich meist bis 1000 m zu betrachten.

Rechtliche Regelungen in Deutschland

Immissionsrichtwerte: Maximal 30 Stunden pro Jahr und 30 Minuten pro Tag bewegter Schatten auf Wohngebäude (lubw.baden-wuerttemberg.de, energieatlas.bayern.de). Überschreitet eine Anlage rechnerisch diese Werte, muss sie mit einer Abschaltautomatik (z.B. Lichtsensor) ausgerüstet werden.

Genehmigungsverfahren: Bei der Genehmigung ist eine Schattenwurfprognose vorzulegen, in der sowohl die theoretisch maximale als auch die erwartete tatsächliche Belagsdauer berechnet wird. Wird der Richtwert überschritten, greift eine Abschaltpflicht gemäß § 31k BImSchG (befristet, enge Ausnahmefälle möglich).

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